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Wie damals…

KM257421 - Heute ist ein besonderer Tag. Nicht nur, weil wir einen kleinen Fotoladen in Zadar gefunden haben, der uns schon den ersten Schwung der Fotos ausgedruckt hat. Jede Minute ist kostbar, also kann man die ersten Fotos auch entspannt während der Fahrt einkleben. Chief-Mate Lutz soll es ja nicht langweilig werden. ;-)

Besonders ist dieser Tag für Tanja, weil das Etappenziel ein Ort aus Ihrer Kindheit ist. In Lovran hat sie früher regelmäßig mit ihren Eltern Urlaub gemacht. Damals hieß das Land noch Jugoslawien und war Urlaubsfavorit im Bekanntenkreis von Tanjas Eltern. Besonders ist dieser Tag für Lutz, weil er es geschafft hat, ein Zimmer im Hotel Lovran zu ergattern, das eigentlich komplett ausgebucht war und Tanja nicht geschafft hat, aus ihm heraus zu kitzeln, wie er das wohl angestellt hat…

Auf dem Weg nach Lovran sind wir natürlich mal wieder über den ein oder anderen Berg gefahren und haben dabei unseren Camping-Spot entdeckt: Mitten auf einer Passhöhe gab es eine kleine „Festung“ mit einem Schotterplatz. Gut, nicht der bequemste Untergrund zum Campen, aber der Panoramablick aus dem Zelt über die Bucht hat das wieder wettgemacht. Ganz nebenbei haben wir so auch das Zelt wieder trocken pusten lassen können. Das war nach der zweiten Rallye-Party in Montenegro noch ein bisschen feucht vom Morgentau… Oder war es Bier von den Zeltnachbarn?

Angekommen im Hotel, das tatsächlich noch genauso aussah wie in den 80ern, gab es dann zwei kleine Ernüchterungen: Die erste für Lutz, der vergeblich die Nagelfeile im Hotelzimmer suchte und somit die Wette des Tages verlor und die zweite für Tanja: Das Hotel ist inzwischen offenbar eine beliebte Adresse bei russischen Bustouristen… Nun gut, dem kann man ja aus dem Weg gehen, also: Badehose eingepackt und runter ans Wasser. Es nieselte ein bisschen und die Temperaturen waren auch nicht schweißtreibend. Aber das konnte uns zwei Fischköppe nicht davon abhalten, uns endlich in die Fluten der Adria zu stürzen! Brrr… war schon frisch. Aber wir haben das klare Wasser und die Ruhe sehr genossen. Zum Aufwärmen gab es dann leicht alkoholische Getränke und Krabbeln über die Felsformationen inklusive Krebsbeobachtung in den seichten und geschützten Ecken.

Später am Abend ging es in das auch noch aus Tanjas Kindertagen vorhandene Restaurant am Hafen, in dem wir vorzüglich gespeist haben. Natürlich nicht, ohne vorher ein Eis aus der Eisdiele Nummer eins des Ortes genossen zu haben! Auch die gibt es noch. Vermutlich aber mit neuem Pächter und nach einer Renovierung. Früher war es eine große Show, sich dort ein Eis zu bestellen. Wenn der Wirt gut drauf war, hat er die Kugeln bis unter die Decke geworfen und sie mit der Waffel wieder aufgefangen. Nun, das ein oder andere Mal, hat er auch die Decke getroffen. Daher gab es dort immer ein paar Flecken von Schoko-, Erdbeer- oder Pistazieneis zu sehen. Die waren jetzt weg und das Innere der Eisdiele strahlte in neuem Glanz.

Den Abschluss fand dieser Tag auf der Hotelterrasse mit Aprikosennektar (eine weitere Kindheitserinnerung) und Rotwein. Wir guckten und bis spät in die Nacht die Sterne und die flackernden Lichter in der Bucht von Rijeka an. - KM257686

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